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Methoden der Hypnosetherapie

Viele Wege führen zum Ziel

«Hypnose» ist (nicht) nur ein Wort

Der Begriff “Hypnose” kann ganz schön verwirrend sein. Meint man damit nun eine Methode oder eher einen Zustand? Oder ist es beides?

Wer sich entscheidet, seine Probleme – oder vielleicht besser: seine Herausforderungen mit Hilfe der Hypnose anzugehen, weiss anfangs oft noch nicht, was da genau auf einen zukommt. Respekt vor all jenen Mutigen, die sich darauf einlassen. Ihnen ist der Erfolg am ehesten gewogen.

Schaffen wir also ein wenig Klarheit:

Hypnose als Zustand

Wenn wir von der Hypnose als Zustand reden, eröffnet sich uns ein sehr weiter Horizont. Kurz auf den Punkt gebracht bezeichnet man den Zustand der Hypnose auch als hypnotische Trance. Man könnte es auch als eine Art Dämmer-Zustand des Bewusstseins umschreiben, in welchem die kritische Urteilsfähigkeit ausser Kraft gesetzt ist. Das ist natürlich stark vereinfacht. Doch wer sich in diesem Zustand befindet, bei dem können eintreffende Informationen und Eindrücke frei ins Unterbewusstsein gelangen.

Ein therapeutischer Hypnotiseur setzt sein Wissen um die Arbeitsweise und Mechanismen des Gehirns und des Bewusstseins im Interesse des Klienten ein. Er bringt entweder in Absprache mit dem Klienten eine “gute Saat” aus, um eine erwünschte Wirkung zu erzielen. Oder er hilft dem Klienten dabei unerwünschte, hinderliche “Gewächse” zu “jäten”. Letzteres wird gelegentlich auch als De-Hypnose bezeichnet. Das Ziel des Klienten entscheidet darüber, welchen Weg man wählt.

Hypnose als Methode

Die Arbeitsweise oder Methode, die unter dem Begriff “Hypnose” bekannt ist, umfasst mittlerweile eine grosse Anzahl an gut erprobten, effizienten Techniken und  Werkzeugen. Vielleicht wäre der Begriff Methodengruppe passender. Allen Verfahren haben die Gemeinsamkeit, dass es dabei um eine Arbeit im Unterbewusstsein des Klienten geht.

Jeder Mensch ist so vielschichtig wie ein Universum. Wie könnte da ein Therapeut wissen, was für den einzelnen Menschen in seiner aktuellen Situation richtig, wichtig, gut oder hilfreich ist? Die Antwort ist ganz einfach: Er kann es nicht. Doch er kann sich mit aufrichtigem Interesse und Wachsamkeit von Fragen und Antworten leiten lassen. Mit dem Bild, das dabei immer deutlicher wird, offenbart sich dem Therapeuten bald ein Ansatzpunkt.

Ein Ansatzpunkt ist natürlich noch keine fertige Lösung. Es ist eher wie ein Türgriff. Wenn sich die Türe damit öffnen lässt, ist das ein erster, wichtiger Schritt auf dem Weg zur Lösung. Die Lösung selbst kommt nicht vom Therapeuten. Der Therapeut ist vielmehr der achtsame Begleiter auf dem Weg. Er trägt den Koffer mit den Werkzeugen und reicht dem Klienten daraus alles, was dieser braucht, um sein Ziel zu erreichen.

Ein gut gepackter Methoden-Koffer

Die Werkzeuge in meinem Kasten haben schon vielen Klienten den Weg geebnet, sodass sie Erleichterung, Befreiung und mehr Gelassenheit finden konnten.
Zu meinen Werkzeugen zählen neben der klassischen, suggestiven Techniken auch verschiedene systemische Verfahren, EMDR oder Brainspotting. Ausserdem arbeite ich gerne mit auflösenden Verfahren wie der Teile-Therapie, der Gestalt-Therapie, der Trauma-TimeLine oder dem PinPoint-Verfahren. Ein weiterer, hoch effizienter Zugang, den ich vorzugsweise bei Menschen mit starkem Kontrollbedürfniswähle, ist die Wachhypnose.

Diese Liste ist nicht abschliessend, sie wird laufend erweitert,  aber das ist nicht wirklich wichtig. Entscheidend ist vielmehr, dass das gewählte Werkzeuge zum Menschen in der gegenwärtigen Situation passt. Und ausserdem ist ganz wichtig, dass sich der Klient bedingungslos wohl und vollkommen sicher fühlt, damit er sich auch auf seine heilsame Reise nach innen einlassen kann.

Grenzen anerkennen

So umfangreich sein Werkzeugkoffer auch sein mag, ein verantwortungsbewusster Therapeut muss stets die Grenzen kennen und respektieren. Zu diesen Grenzen zählt beispielsweise, dass der Klient gegenwärtig noch nicht bereit ist, den nächsten Schritt zu nehmen. Oder dass der Klient sich aus irgend einem Grund nicht wohl fühlt. Es kann auch sein, dass ein Klient unrealistische Erwartungen hegt (z.B. dass der Therapeut alles für ihn macht und er oder sie selbst nur passiv die Lösung empfangen kann).

Wenn ein Klient eine schwere psychische oder körperliche Beeinträchtigung mitbringt, mit welcher der Therapeut keine Erfahrung hat, muss er dies anerkennen und den Klienten an einen Experten weiter verweisen.
Grundsätzlich gilt, dass sich der Therapeut mit seinem Klienten genauso wohl fühlen sollte wie der Klient mit dem Therapeuten. Beide Seiten sollten sich bedingungslos mit Achtung und Respekt begegnen können. Das ist für die erfolgreiche Arbeit enorm wichtig. Denn die therapeutische Arbeit im Unterbewusstsein ist eine verantwortungsvolle Arbeit und Vertrauenssache.

Verantwortung

Aus oben Gesagtem ist nachvollziehbar, warum ein therapeutisches Verhältnis beiderseits immer auf freiem Willen, Respekt und der bedingungslosen Achtung der Würde stehen muss. Nimmt der Therapeut wahr, dass diese Voraussetzung nicht mehr gegeben ist, dann liegt es in seiner Verantwortung, dies auszusprechen. Meist reicht dies bereits, um nicht ausgesprochene Erwartungen und Missverständnisse zu klären. 

Aufrichtige Rückmeldungen des Klienten sind für den Therapeuten immer wertvolle Geschenke. Sie tragen für ihn dazu bei, sich zu reflektieren und sich weiter zu entwickeln.

Zurückhaltung des Klienten wegen einer Enttäuschung ist selten hilfreich. Er/sie hatte sich ein Ziel gesetzt und erhebt einen Anspruch darauf, dieses auch zu erreichen. Nun, ein erfahrener Therapeut kann zwar meist unterscheiden zwischen gerechtfertigter Kritik (sachliche, positive und konstruktive) einerseits, und Projektionen andererseits. Doch sind Therapeuten auch Menschen. Sie nehmen Anteil am Prozess, sie sehen die Klippen und spüren die Schwierigkeiten. Wenn ein Klient unzufrieden ist, weil er nicht so leicht, einfach und schnell wie erwartet vorwärts kommt, dann ist das gelegentlich auch für den Therapeuten eine Herausforderung.